Generalversammlung 2006

Die Lamplbruderschaft - Das Salz in der Bürgergesellschaft der Stadt Passau

Ihre Prinzipien und Werte, Solidarität, Subsidiarität, Religiosität sind heute hochaktuell: Bürgerliche Solidarität und Geselligkeit in der Zeit der Vereinzelung der Menschen, sichtbares soziales Handeln in einer Zeit, in der die sozialen Systeme eines allzuständigen Staates an ihre Grenzen gestoßen sind. Prof. Dr. Egon Johannes Greipel, Generalkonservator, sprach den vielen bei der Hauptversammlung anwesenden Lamplbrüdern aus der Seele. Unserer Lieben Frau Bruderschaft der Schiffleut und Salzfertiger nennen sie ihre über 700 Jahre alte Vereinigung. Alle sieben Jahre treffen sich sich zur Hauptversammlung. Klaus Burke konnte am 9. Mai 2006 im Fürstenbau in Hacklberg einen Großteil der Mitglieder begrüßen, darunter Altbischof Franz-Xaver Eder, Ehrenvorsitzenden Thomas Keim, die Alt-OBs Hans Hösl und Willi Schmöller und auch den amtierenden OB Albert Zankl.

In seinem Rückblich erwähte Klaus Burke nicht nur die Verstorbenen wie zuletzt Hans Kapfhammer und Franz Mader, sondern berichtete auch von der großen Spendenfreudigkeit der Mitglieder. 111 290 Euro konnten so satzungsgemäß an arme oder unverschuldet in Not geratene Passauer Bürger persönlich überbracht werden. Schatzmeister Herbert Grinninger, der von einer geordneten Kasse berichten konnte, betonte, dass jährlich 16 000 Euro für die Armen aufgebracht wurden.

Klaus Burke wiedergewählt

Bei der sich anschließenden Neuwahl der Vorstandschaft wurde Klaus Burke, der 2003 dem aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Thomas Keim als Vorsitzender folgte, einstimmig für die nächsten sieben Jahre wiedergewählt. Ebenso einstimmig wurden die weiteren Vorstandsmitglieder Fred Fasching (stv. Vorsitzender), Herbert Grinninger (Schatzmeister), Dieter Stephan (Schriftführer), Gerd Nagler und Max Bloch (beide Armenbetreuer), Günter Köck, Karl-heinz Dittmar, Michael Geins, Dr. Peter Seiler, Erwin Kapfhammer (Beirat) gewählt. Aus dem Vorstand schieden Theo Eingartner, Hans Hösl und Max Stein aus.

Neuaufnahmen 2006

Mit Spannung mag mancher auch die Namen der neuen Lamplbrüder erwartet haben. Am 21. Mai, wenn das traditionelle Fröhlich Mahl der Bruderschaft gefeiert wird, werden aufgenommen: Max Absmeier, Stefan Breinbauer, Andreas Dittlmann, Manfred Fasching, Dr. Chrysant Fischer, Peter Geins, Wolfgang Gradel, Martin Greschniok, Gerhard Hammon, Anton Justus Hoft, Gerhard Lehner, Ralf Schützenberger, Dr. Stefan Jurka Träger und Wilhelm Zacharias.

Zum Höhepunkt der Versammlung wurde dann der Vortrag von Prof. Greipl, der die Bedeutung der Bruderschaften in und für Bayern Revue passieren ließ. 4000 Bruderschaften ließen sich beginnend im 12. Jahrhundert an 2709 Orten nachweisen. Die Zahlen, die man aus Kurbayern um 1700 kenne, würden den Schluss zulassen, dass jeder Bayer mindesten einer Bruderschaft zugehörte. Die Bruderschaften seien ein tragendes Element der städtischen Gesellschaft gewesen. Umso erfreulicher sei es, dass in Passau die Lampflbruderschaft den mit der Säkularisation eingeleiteten Kahlschlag überlebt hätte. Keines ihrer Mitglieder verdient mehr mit dem Salz sein Geld. Aber: auch wenn kein Lamplbruder mehr Lastschiffe baue und auf die Reise schicke und auch keiner mehr mit dem Salzhandel sein Geld verdiene, könne die Bruderschaft den Kurs des Schiffes der Stadt Passau mitsteuern. Sie könne das Salz in der Bürgergesellschaft dieser Stadt sein.

Mit viel Beifall für den Referenten endete die Versammlung.

In der Übersicht:

9. Mai
Sieben-Jahr-Hauptversammlung im Fürstenbau Hacklberg

21. Mai
Sieben-Jahr-Feier mit Gottesdienst in St. Paul und anschl. Fröhliches Mahl im Großen Redoutensaal.

15. Juni
Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und Frühschoppen im Ratskeller.

12. Dezember
Adventfeier mit einer Andacht am Bruderschaftsaltar in der Pfarrkirche St. Paul. Anschließend besinnlicher Abend in der Peschl-Terasse.